Tradition – Innovation – Globalisierung
Zu den DBfK-Fortbildungstagen für Pflegeberufe im
Operationsdienst im Rahmen des 135. Kongresses
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie lade ich Sie
herzlich ein!
Das Gesundheitswesen insgesamt befindet sich in
einem Wandel. Es gilt Bewährtes zu erhalten, für
Neues offen zu sein und in einer scheinbar kleiner
werdenden Welt zu bestehen. Das geht nur mit
Veränderung, wobei es wichtig ist sich selbst – in
diesem Fall den Kern unserer Profession – nicht zu verlieren. Der Fokus
pflegerischen Handelns ist der Patient: Wir wollen, dass es ihnen besser
geht; sie trotz Krankheit, Leid und eingeschränkter Autonomie weiterhin
eine möglichst hohe Lebensqualität haben; und keinen Schaden nehmen.
Gerade in der Chirurgie hat es enormen technischen Fortschritt gegeben.
Diese Entwicklung ist bei weitem noch nicht an ihr Ende gelangt. In den
kommenden Jahren werden insbesondere die Fortschritte im Bereich IT, die
Arbeit in und außerhalb des Operationssaals, nochmals revolutionieren. Das
hat Auswirkungen auf alle an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen.
Neben den Interventionen selbst werden sich auch Prozesse und Strukturen
verändern müssen.
Doch nicht jede Innovation ist per se gut. ‚Wem nützt es?‘ ist eine wichtige
Frage in der Auseinandersetzung mit neuen Verfahren und Strukturen. Ein
gutes Beispiel für solch eine Frage ist der Physician Assistant. Aus Sicht
des DBfK eine Fehlentwicklung, die die Pflege nicht voran bringt. Was für
die einzelne Pflegefachperson vielleicht ein paar Vorteile bringt, ist für die
Professionalisierung der Pflege eher abträglich.
Und auch Globalisierung hat die Pflege erreicht. Sei es Pflegefachpersonen,
die angesichts des globalen Personalmangels, in andere Länder aus- oder
einwandern. Oder seien es Patientinnen und Patienten, die in anderen
Ländern Behandlung suchen. Nicht zuletzt die Industrie entwickelt und
produziert globalisiert Medizinprodukte und mehr.
Pflege ist ein Heilberuf. Das sind unser Anspruch aber zugleich auch unser
Versprechen an die Menschen, die unsere Hilfe suchen, und ein Maßstab
für unser Handeln.
Zum fachlichen und berufspolitischen Austausch zu diesen und anderen
Themen sollen diese Fortbildungstage, die der DBfK seit vielen Jahren gestaltet,
beitragen.
Ich wünsche Ihnen viele Anregungen und gute Gespräche!
Franz Wagner MSc, RbP
Bundesgeschäftsführer DBfK